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Kaffeefahrt ins Vaterglück

Auf der Trefferseite meiner Websuche nach der richtigen Dosierung von Filterkaffee sah ich mich mit Werbung für kostengünstige Vaterschaftstests konfrontiert. Ich sehe zwei bemerkenswerte Assoziationsketten, die der Ad-Server hier verfolgt haben könnte:

1) „Das fragende Subjekt kann keinen Kaffee kochen“ => „Es handelt sich um einen Mann“ – genauer: „Es handelt sich um einen Mann ohne Frau an seiner Seite, die ihm natürlich einen Kaffee kochen würde, wenn es sie denn gäbe“. „Ungebundene Männer, die Kaffee trinken sind, sind über 16“. „Männer über 16 sind geschlechtsreif“. „Ungebundene geschlechtsreife Männer leben promisk“. „Promiske Männer sind mit Vaterschaftsunterstellungen konfrontiert“. „Diese Männer benötigen kostengünstige Vaterschaftstests, um sich ggf. lästiger Aufforderungen zur Alimentezahlung zu entziehen“.

2) „Das fragende Subjekt kann keinen Kaffee kochen“ => „Es handelt sich um einen Mann“ – genauer: „Es handelt sich um einen Mann in einer Ehe, die erste Anzeichen von Erschöpfung zeigt. Seine Frau ist mit der zehnjährigen Tochter übers Wochenende verreist. Sie würde ihm natürlich einen Kaffee kochen, wenn sie denn da wäre“. „Der vorübergehend alleingelassene Mann wird zum Inkubator von Zweifeln an der eigenen Situation“. „Nichts weiter als der Griff zur Haarbürste der Tochter wäre nötig, um sich zumindest auf diesem Feld Klarheit zu verschaffen und sich eventuell auf elegante Art des lästig gewordenen Anhangs entledigen zu können“.

Nur eins weiß ich jetzt immer noch nicht: wieviele Löffel Kaffee kommen denn nun auf welche Menge Wasser?

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